-1916/17 Materialschlacht des Stellungskrieges, Seeblockade, „Hunger-Winter“,
-Krisenjahr 1917, uneingeschränkter U-Boot-Krieg, Kriegseintritt der USA
-Die Polarisierung der Innenpolitik: Zerfall des „Burgfriedens“ (ausbleibende innenpolitische Reformen, Kriegsmüdigkeit)
-Die Spaltung der Sozialdemokratie: SPD → „Unabhängigen Sozialdemokratische Partei Deutschlands“ (USPD) + MSPD
-Rebellion im Reichstag: Interfraktioneller Ausschuss, Friedensresolution
-„Verständnisfriede“ oder „Siegfriede“?: „Deutsche Vaterlandspartei“ (neu gegründet), Wilsons 14Punkte (friedlich-demokratische Nachkriegsordnung, freier Welthandel, Selbstbestimmungsrecht der Völker, Völkerbund), Frieden von Brest Litowsk (deutsche Ostexpansion)
-1918 Januarstreiks
Das Ende der Monarchie in Deutschland
-1918: „Schwarzer Tag des deutschen Heeres“ (Niederlage bei Amiens 8.Aug.), katastrophale Lage auch für die deutschen Verbündeten = Österreich-Ungarn (Kapitulation?, Druck der nach Unabhängigkeit strebenden Staatsbürger)
-Die Dolchstoßlegende: Konservative und Nationalsozialisten behaupten, dass das deutsche Heer im Felde unbesiegt geblieben wäre, wenn die Novemberrevolution und deren –Verbrecher die dt. Front nicht von hinten erdolcht hätte → bereits lange vor der Novemberrevolution hatte man auf Grund der Übermacht der Alliierten den Krieg verloren → die Novemberrevolution ist eine Folge und keine Ursache der militärischen Niederlage!
-Das Krisenkalkühl der OHL: Waffenstilstandsgesuch (bei unmittelbar bevorstehender Niederlage), amerik. Präsident weigert sich nachdrücklich mit Vertretern des kaiserlichen Dt. zu verhandeln → Revision der Reichsverfassung (Möglichkeit für Kaiser und OHL die Schuld von sich zu weisen und auf die demokratische Politik zu schieben)
-Reform von Oben: Prinz Max von Baden, Übergang von der konstitutionellen zur parlamentarischen Monarchie, „Oktoberreformen“
-Revolution von Unten: 29. Oktober Matrosenaufstände, dt. Fürsten wurden vertrieben und dankten ab, Arbeiter- und Soldatenräte übernehmen die Macht
-Das Ende der Monarchie: Max von Baden gibt das Abdanken des Kaisers bekannt, Kanzleramt geht an den MSPD-Vorsitzenden Friedrich Ebert, Ausrufung der Republik (2x), Karl Liebknecht „Sozialistische Republik Dt.“
-Das Ende des Krieges: Wilhelm 2 geht nach Holland ins Exil, General Ludendorff flüchtet nach Schweden, Waffenstillstandsvertrag
Der Aufstand der Linkssozialisten
-Austritt der USPD-Vertreter aus dem Rat der Volksbeauftragten, Kommunistische Partei Deutschland (KPD), Januar- und Spartakusaufstand, Freikorps, Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts, Streikaktionen und Putschversuche der radikalen Linken, Bürgerkriege, parlamentarische Demokratie
-Die Folgen: 1918/19 Ende der dt. Revolution, MSPD verliert große. Teile ihrer Anhängerschaft, Feindschaft zwischen den Parteien der dt. Arbeiterschaft, unübersehbare Gefahr von rechts
Die Weimarer Reichsverfassung
-Die Parteien: DDP, DVP (rechts, nationalliberal), BVP, DNVP (antirepublikanische, antidemokratische Hetze, Beitrag zu Untergang der Republik), SPD und USPD (Linke)
-Die Wahl zu Nationalversammlung: Kontinuität der Wählerschaft, der neu entstehende Staat konnte sich demnach nur aus einem Kompromiss zwischen den Linken und der bürgerlichen Mitte konstruieren
-Die Nationalversammlung in Weimar: provisorisch, Aufgaben= Friedensverhandlungen + demokratische Verfassung, 11.Februar 1919 wird Friedrich Ebert zum Reichspräsident gewählt
-Demokratie und Föderalismus in der Weimarer Reichsverfassung: Reich und Länder, Wahlrecht (Frauenwahlrecht, von 25 auf 20Jahre heruntergesetzt, allgemein + gleich + direkt + geheim, reines Verhältniswahlrecht ohne Sperrklausel)
-Der Reichspräsident in der Weimarer Reichsverfassung: mächtige Position, Gegengewicht zum Parlament, Art „Ersatzkaiser“, Gesetze aufheben (Volksentscheid), Reichstag auflösen, Kontrolle der Reichsregierung, ernennt und entlässt, Reichsminister und – Kanzler, Oberbefehl der Streitkräfte, Artikel 48 „Notfallparagraph – „Diktator auf Zeit“
-Schwächste Position unter den Verfassungsorganen ist die Reichsregierung: kontrolliert durch Reichspräsidenten, stürzen des Kanzlers durch einfaches Misstrauensvotum
-Grundrechte: geringer Stellenwert
Die Pariser Vorortverträge
-Die Pariser Friedenskonferenz: die besiegten Staaten sind von den Verhandlungen ausgeschlossen, Oberster Rat der Großmächte, geprägt von den Interessen der drei Hauptmächte: USA, GB und Frankreich
-Interessenlage der Hauptsiegermächte: Wilson-14Punkte, Präsident Clemenceau = Sicherheit gegenüber Dt. (territoriale Abtrennungen + wirtschaftliche Sanktionen + militärische Schwächung), Premierminister Lloyd George= die franz. Sicherheitspolitik + Dt. als Mittelmacht-Bollwerk gegen den russischen Kommunismus (und Revolution)
-Kernpunkte des Versailler Vertrags 28.Juni 1919: Volksabstimmung, abtreten von 13% seines Staatsgebietes, Verlust von Industriegebieten und Rohstofflagern, erhebliche Beeinträchtigung der Wirtschaftskraft, Artikel 231 „Kriegsschuldartikel“, Reparationszahlungen, abtreten von Waffen usw., Armee wird auf ein Freiwilligenheer verkleinert, und die westl. Rheinseite Deutschlands entmilitarisiert
Die Problematik des Versailler Vertrags
-„Diktatfriede“: einhellige Ablehnung, Missachtung Wilsonscher Prinzipien und des Selbstbestimmungsrechtes
-Kriegsschuldfrage: Rechtsgrundlagen für die Reparationsleistungen
-Kriegsschuldlüge als politischer Mythos: neben der Dolchstoßlegende die wichtigste Formel der antidemokratischen Rechten
-Parteien und Kriegsschuldfrage:
-Reparationen: Rückzahlung der Kriegsanleihe an die USA
Krisen und Stabilisierungsjahre der Weimarer Republik
-Morde von rechts: Räteanhänger, „Erfüllungspolitiker“, Republikschutzgesetz, meist unbestraft (Sympathie der Justizvertreter)
-Kapp-Putsch 1920: rechst konservative Kreise + Marinebrigade Erhardt, 13.3.1920 Freikorpseinheiten rücken in Berlin ein, Reichsregierung flieht, deutschnationale und alldeutsche Wolfgang Kapp ernennt sich zum Reichskanzler, Reichswehr und Beamtenschaft erkennen ihn nicht an → „Reichswehr schießt nicht auf Reichswehr“ → Generalstreik → Zusammenbruch am 17. März, keine Strafverfolgung
-Ruhr- und Mitteldeutscher Aufstand „Deutscher Oktober“: „Rote-Armee, mit Hilfe von Reichswehr und Freikorps blutig niedergeschlagen, Märzkämpfe in Mitteldeutschland, Krisenjahr 1923 – SPD und KPD → Volksfront → Koalitionsregierung (Thüringen + Sachsen)
-Hitler-Putsch 1923: Mai 1919 Niederschlagung der Räterepublik → Bayern ist Zentrum des Rechtsradikalismus, Ludendorff und Adolf Hitler, „Marsch auf Berlin“, brach vor der Münchner Feldherrnhalle zusammen
-Vertrag mit Russland: Vertrag von Rapallo → Verzicht auf Erstattung von Kriegsschäden + wechselseitige Maßnahmen zu Wirtschaftsförderung + diplomatische Beziehungen → westl. Mächte mussten in der Reparationsfrage Zugeständnisse machen
-Gustav Stresemann: eigenständige dt. Außenpolitik, Vorsitzender der DVP, Revision des Versailler Vertrages, Aussöhnung mit Frankreich, Abzug der franz. Truppen aus dem Ruhrgebiet, Dawes-Plan 1924
-Sicherheitspakt im Westen- Locarno und Völkerbund: 1925 Konferenz von Locarno (Sicherheitspakt zw. Fr, Belg. Und Dt. → E. und It. = Garantiemächte) – Status quo, Beitritt Deutschlands in den Völkerbund → gleichberechtigter Partner im Konzert der Großmächte, 1926 Berliner Vertrag (dt. Neutralität)
-Europaidee und internationale Politik: →Vision einer „solidarischen Gemeinschaft“ der europäischen Staaten (franz. Außenminister)