-Kriegsmüdigkeit: Hohe Kindersterblichkeit, schleichende Inflation, Schwarzmarkt, „Kohlrübenwinter“
-Unzufriedenheitmitmilitärischerund politischer Führung: Demonstration für Frieden, Streiks, Matrosenaufstand in Kiel, Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten
Politik
1914: „Burgfrieden“
-Allgemeine Zustimmung für Kriegskredite (alle Parteien im Reichstag!)
-Zusammenarbeit von Reichstag, Regierung, Kaiser und Militär
-Versuche der Reichstags, seine Kompetenz zu erweitern
-Aufstieg und Spaltung der SPD im Reichstag
-OHL setzt sich gegen Verständigungsfrieden durch
-Das Epochenjahr 1917
a.Die russische Revolution
b.Kriegseintritt der USA
oOffiziell neutral, aber Unterstützung der Alliierten (2,3 Mrd. Dollar)
oStörung der Wirtschaftsinteressen durch uneingeschränkten U-Boot-Krieg (ab 1916)
oVersänkung der Lusitana durch die Deutschen(auch amerikanische Opfer)
→ 6.4.1917 Kriegseintritt der USA
→ Ausweitung zum Weltkrieg
-USA im Krieg
otheoretisch: um Deutschland Demokratie zu bringen
oeigentlich: Macht → Geld (Wirtschaftsinteressen)
oKrieg stört amerikanischen Handel → möglichst schnelles Ende
oViele amerikanische Unternehmen haben Geld auf britischen Banken
oAngst vor Geldverlust (das sie GB geliehen hatten)
1918: Verfassungsreform
-Rückzug der OHL aus der Verantwortung
-Neue Regierung Max von Baden: Bitte um Waffenstillstand (3.10.1918)
-Deutschland wird parlamentarische Monarchie
-Das Kriegsende 1918
oMärz – Juli: letzte deutsche Großoffensive im Westen scheitert; alliierte Truppen durchbrechen die deutsche Front
oSep. – Okt.: Zusammenbruch Bulgariens, der Türkei und Österreichs
November 1918: Revolution:
-Ende Oktober: Matrosenaufstände → Ausweitung auf ganz Deutschland
-Aufstand in Berlin, Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten (Militär ist auf Seiten der Aufständischen)
-Flucht des Kaisers, Abdankung
-9. Nov.: Ausrufung der Republik (demokratische Republik – Scheidemann und sozialistische Republik – Karl Liebknecht), Regierung Friedrich Ebert, SPD → wird neuer Kanzler
-10.11.: der Kaiser flieht
-11. Nov.: Unterzeichnung des Waffenstillstandes – bedingungslose Kapitulation
= Deutsches Reich, Österreich-Ungarn, Bulgarien und Osmanisches Reich
-Von Verhandlungen ausgeschlossen
-Änderungsanträge, aber keine Ablehnung der Beschlüsse möglich
-Auswirkungen:
oEnttäuschung über „Schmachfrieden“
oPolitisches Ziel: Revision des Versailler Vertrags
oVerschlechterung der wirtschaftlichen Lage
oNeue Kleinstaaten in Ostmitteleuropa und auf dem Balkan
Sieger
-Frankreich (Clemenceau) = Sicherheitsbedürfniss, Angst,Revenge und Rache (70er Krieg)
-England (Lloyd George) = zurückhaltend, „balance of power“, deutsches Bollwerk gegen den Kommunismus, fürchtet neuen Krieg, Verständnis für französische Sicherheitspolitik
-USA (Wilson) = will Kredite zurück, kaum Kriegsverluste, Deutschland als Bollwerk
-(Italien, Japan)
-Verhandlungsziele:
oTerritoriale Schwächung
oMilitärische Schwächung
oWirtschaftliche Schwächung
o„14 Punkte“, u.a. Selbstbestimmungsrecht der Völker
Auswirkungen:
oWeiterbestehen des französischen Sicherheitsbedürfnisses
Volkssouveränität (alle Macht geht vom Volk aus); Volksbegehren/-entscheid
Staatsaufbau: Föderalismus; Parlamentarisch demokratische Republik
Staatsorgane:
Reichspräsident
-Direkte Wahl alle 7 Jahre
-Oberbefehl über Reichswehr
-Art. 48: Notverordnung
-Art. 25: Recht den Reichstag aufzulösen
-Ernennt Richter und Reichsregierung
→ Machtfülle („Ersatzkaiser)
Reichstag: Legislative (4 Jahre)
Reichsrat: Ländervertretung, Veto-recht
Reichskanzler: auf Vertrauen von Reichstag/ Reichspräsidenten angewiesen, schwache Stellung
Grundrechte, Parteien
Bedrohung der Weimarer Republik 1919 – 1923
Im Krisenjahr 1923 droht die Weimarer Republik politisch und wirtschaftlich zu scheitern
Jahre der inneren und äußeren Entspannung 1924 – 1929
Die Ära Stresemann:
Wirtschaftliche Erholung und außenpolitische Anerkennung Deutschlands
Ausgangslage: Deutschland ist wirtschaftlich und politisch weitgehend handlungsunfähig und außenpolitisch isoliert
-Suche nach Bündnispartnern
-Sowjetrussland (ebenfalls isoliert, wegen Kommunismus)
-1922: Rapello-Vertrag: Aufnahme diplomatischer Beziehungen, Verzicht beider Seiten auf Erstattungen von Kriegskosten, Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen, Zusammenarbeit der Truppen → „Rapello-Schock“ bei den Westmächten (Wendepunkt des deutschen Selbstwertgefühls, Westmöchte → Koalitionsbereit)
Ziel: Revision des Versailler Vertrag
Währungsreform:
-1 Billion Papiermark = 1 Reichsmark
Neuregelung der Reparationen:
-Amerikanische Kredite (Dawes Plan, Young Plan)
Soziale Maßnahmen:
-8-Stunden-Tag, Arbeitslosenversicherung
-Folge: Nachlassen der rechts- und linksradikalen Aktivitäten
Außenpolitische Erfolge:
-Beendigung des Ruhrkampfes
-Pakt von Locarno 1925: Aussöhnung mit Frankreich (Sicherheitsbündnis zwischen Dt., F., B.)
oVerzicht auf gewaltsame Veränderung der bestehenden Grenzen
oBestätigung der Westgrenze Deutschlands
oOffenheit der Ostgrenze
-Friedensnobelpreis für Stresemann und Briand
-Aufnahme in den Völkerbund 1926 (→ gleichberechtigter Partner)
-1926: Berliner Vertrag mit Russland: Neutralitätsabkommen und Wirtschaftsbeziehungen werden bestätigt
-Versöhnungspolitik
-Erleichterung bei Reparationszahlungen durch Dawes-Plan (1924) und Young-Plan (1929/30)